Privatärztliche Praxis Cosima Freya Besuch

Biofeedback-Therapie bei Migräne

 


Das Vasokonstriktionstraining sowie das Entspannungstraining auf Biofeedback-Basis ist, eingebettet in ein verhaltenstherapeutisches Gesamt-Konzept, eine wirksame nichtmedikamentöse Behandlungsform der Migräne und des Spannungskopfschmerzes. Dies konnte in wissenschaftlichen Studien gezeigt werden.  Migräneanfälle in Häufigkeit und Ausmaß reduzieren kann eine Biofeedbacktherapie demnach genauso wirksam wie eine medikamentöse Behandlungsform. Aus diesem Grund ist Biofeedback inzwischen fester Bestandteil der Therapieempfehlungen deutscher Leitlinien, im übrigen auch hinsichtlich Kindern und Jugendlichen.
Kinder eignen sich hervorragend für verhaltenstherapeutische Interventionen. 

Während einer Biofeedback-Therapie bekommt der Patient ein körperliches Signal, welches Bezug zur Entstehung eines Migräneanfalls hat, technisch zurückgemeldet, um dieses dann gezielt willentlich zu beeinflussen. Bei der Migräne geht man davon aus, dass einer Blutgefäßerweiterung entgegengewirkt werden muss, ähnlich wie es Medikamente auf chemischem Wege tun. Als Biosignal eignet sich dazu der Blutvolumenpuls. Dessen Amplitude korreliert mit dem Durchmesser des zu messenden Blutgefäßes. Sie wird über der Schläfenarterie gemessen und nach Verstärkung und computergestützter Umwandlung in ein leicht verständliches Rückmeldesignal umgewandelt. Dazu eignet sich am besten ein Kreis oder ein dreidimensionaler Ring, der dem Patienten auf einem Bildschirm dargeboten wird. Den Durchmesser dieses Feedbacksignals zu verändern ist das Ziel der Therapie. Dieses auch als Vasokonstriktionstraining beschriebene Verfahren ist gut geeignet, die entstehende migräneartige Kopfschmerzen willentlich zu beeinflussen, abmildernd oder ganz unterbindend. Und Kinder sind dazu besonders geeignet, da diese Therapie auch
lernpsychologische Grundlagen hat, und ein derartiges spielerisches und computergestütztes Lernen fällt Kindern oft recht leicht.
Die Patienten müssen versuchen, durch Gedanken, emotionale Situationen oder Stimmungen Körperprozesse auszulösen, die zu einer Blutgefäßverengung, also Vasokonstriktion führen. Der Erfolg derartiger Veränderungen des Durchmessers der Schläfenarterie kann in Echtzeit auf einem Monitor verfolgt werden. Durch das bewusste Wahrnehmen sowohl positiver wie auch negativer Rückmeldungen wird dabei auf lernpsychologischem Wege auch eine Konditionierung erzielt, die nach Erlernen dieser Techniken zum Therapieerfolg beiträgt.

Die erlernte Vasokonstriktionstechnik kommt zielgenau immer dann zum Einsatz, wenn sich  eine entstehende Migräne ankündigt. Einige Minuten aufrechterhaltene Vasokonstriktion kann eine gerade entstehende Migräne abmildern oder ganz stoppen. 

Die Entspannungstechniken, die man in den Biofeedback-Sitzungen ebenfalls lernt, sollten in den beschwerdefreien Zeiten täglich zwischendurch wenigstens für einige Minuten angewendet werden, um die Anhäufung der Faktoren, die eine Migräne-Attacke begünstigen, zu verringern.

Jene Körperstrukturen, die ab einer gewissen Einwirkdauer und Dosishöhe der Stresshormone und Stressreaktions-Nervenimpulsen mit Migräne reagieren, können sich durch diese bewussten Entspannungsphasen zwischendurch immer wieder erholen und so funktionstüchtig bleiben.

"Entspannung" in diesem Sinne meint primär eine Beruhigung innerhalb des autonomen / vegetativen Nervensystems und dadurch Abnahme der Aktivität seines beschleunigenden / anspannenden Anteils, des sogenannten Sympathikus. Und eine Beruhigung der Hirnaktivität.

"Entspannung" im Sinne von gezielter Reduzierung von messbarer Muskel-Aktivität, also der Muskel-Anspannung, ist für viele Migräne-Patienten ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der Anfallsprophylaxe, da Muskelverspannungen im Kopf- und Schulter-Nacken-Bereich für viele ein wichtiger Anfalls-Trigger ist. Daher ist ein gezieltes Entspannungstraining dieser Muskelgruppen mittels EMG-Biofeedback, und eine Analyse und Optimierung der typischen Körperhaltungspositionen und des Arbeits-Mobiliars mittels EMG ein wichtiger Bestandteil des gesamten Migräne-Therapie-Konzeptes.


 

 

 

EMG-Biofeedback bei Spannungkopfschmerz 

 

Eine wichtige Rolle bei der Entstehung spielen hier Muskel-Verspannungen insbesondere im Bereich der 3 Muskelgruppen Stirn-Muskeln, Kau-Muskeln, Schulter-Nacken-Muskeln.

Stress führt zur psycho-neuro-endokrinologischen Stressreaktion.

Das bedeutet, es steigt

- die sogenannte Kontraktilität der Muskulatur (die Bereitschaft sich zusammenzuziehen), und

- der tatsächliche Grad an Muskel-Anspannung

      - auf neurologischem Wege (vermehrte Aktivität des Sympathikus des autonomen Nervensystems)

      - und auf endokrinologischem / hormonellem Wege (mehr Stresshormone werden ausgeschüttet).

 

Durch Muskelverspannungen ausgelöste Kopfschmerzen können wiederum zu Schonhaltungen und genau dadurch zu weiterer Muskel-Anspannung führen, was wiederum eine Aufrechterhaltung des Kopfschmerzes begünstigt  →   ein Teufelskreis, der durchbrochen und verhindert werden kann mittels Biofeedback und der dabei lernbaren Muskelspannungs-Wahrnehmung und zielgenauen Entspannungstechnik.

Während eine kurzzeitige kräftige Anspannung dieser Muskeln bewußt wahrgenommen wird, ist eine dauerhafte Grund-Anspannung den meisten zuerst nicht wahrnehmbar und nicht gezielt entspannbar. Für den Prozess der Bewußtwerdung des aktuellem Ist-Zustands der Muskulatur, des anzustrebendem Ziel-Zustands und der Erreichung des Entspannungs-Zustands ist das EMG-Biofeedbacktraining eine wertvolle und erfolgreiche Hilfe.

Mittels Electromyogramm (EMG) wird die Muskelspannung in verschiedenen inneren und äußeren Situationen gemessen und dargestellt. Äußere Situationen sind dabei verschiedene tägliche typische Körperhaltungen, Sitzpositionen, Armlehnenpositionen etc., die auf den Spannungsgrad bzw. Verkürzungsgrad der Muskulatur Einfluß nehmen. Dabei ist ein bekanntes Phänomen, dass sich die durch Mobiliar ( Auflehnen, Aufstützen, Arm Ablegen etc. ) bedingte Schulter-Nacken-Muskulatur-Verkürzung bei gleichzeitig Stress-bedingter erhöhter Sympathikus-Aktivität begünstigend auf Muskelverspannung auswirkt, und erschwerend auf gezielte Muskel-Entspannung. Diese Schulter-Nacken-Muskel-Anspannung kann sich nach oben fortsetzen bis in die Stirn-Muskeln. So dass Patienten häufig mit Staunen wahrnehmen bzw. am Biofeedback-Monitor sehen, dass die Stirnmuskeln erheblich entspannter sind bzw. sich besser bewußt entspannen lassen, sobald die Armlehne erniedrigt wird, im Winkel verändert wird, oder ganz entfernt wird, sowie das Höhenverhältnis von Tischplatte und Stuhlhöhe, und Höhe und Winkel des PC-Maus-führenden Arms individuell optimiert wird. Unter diesen initial unter EMG-Diagnostik-Kontrolle optimierten äußeren Umständen kann nun im Biofeedback-Training gelernt werden, die Muskulatur gezielt zu entspannen und so den Spannungskopfschmerz zu lindern oder in der Entstehung zu verhindern.

 

 

 

Klicken Sie hier um eine wissenschaftliche Stellungnahme von Prof. Dr. Winfried Rief zu lesen.

 

 

 

 

 

Privatärztliche Praxis Cosima Freya Besuch, Bad Soden am Taunus

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